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  1. Hallo Margit,
    konsequenterweise dürftest du dann deine Bücher z.B. gar nicht im Handel kaufen, weil der Händler (ja, auch die kleine Buchhandlung um die Ecke) bis zu 50% vom Buch kassiert und die Autoren nur 4-6%. Das ist eine Ausbeutung der Autoren.

    Zudem darf man nicht vergessen das die Buchbranche, die jetzt fröhlich auf Amazon eindrischt, alles andere als vorbildlich ist im Verhalten gegenüber ihren Mitarbeitern:

    http://chriszim.com/2013/amazon-doku-heuchlerische-buchbranche-und-konsum

    Und ich selber frage mich seit ein paar Tagen: wenn die Verhältnisse bei Amazon für viele Menschen so schlimm sind, warum haben denn so viele Menschen bei der letzten Bundestagswahl „sozial ist was Arbeit schafft“ gewählt.

    Es ist ja nicht so dass Amazon etwas verbotenes tut, sie bewegen sich innerhalb des Systems. Daher müsste man konsequenterweise bei der nächsten Wahl die Parteien wählen, die das ändern wollen.

    1. Hallo Vlad,

      ich kaufe das Buch auch gerne beim Autor, wenn er es im Selbstverlag verlegt. Oder wenn er es als e-book verkauft, gerne auch direkt. Mir ist schon klar, dass es nicht ganz einfach ist, seine Bücher auf diesem Weg zu vermarkten…

      Zu Deinem Einwand, warum so viele Leute „sozial ist was Arbeit schafft“ gewählt haben: Ich garantiere Dir, ich habe sie nicht gewählt.

      Zu Deinem Einwand „es ist ja nicht so das Amazon etwas verbotenes tut, sie bewegen sich innerhalb des Systems“ da würde ich kurz ausholen.

      Ich mochte amazon, vor allem die hohe Kundenorientierung. Es fasziniert mich sogar, wie man den logistischen Aufwand, der mit diesem Geschäftsmodell (Versandhandel) einhergeht, bewältigt. Ich habe kein Problem mit Online-Handel. Das ist mir wichtig. Ich habe aber ein Problem damit, wenn Geschäftsmodelle nur noch den Profit im Auge haben und dabei vergessen, mit wem dieser erwirtschaftet wird. Wenn z.B. von 3700 Mitarbeitern im Werk Bad Hersfeld, 2100 mit befristeten Verträgen beschäftigt sind, dann ist das eine stolze Zahl. Da sind die Menschen die als Leiharbeiter angeworben werden, noch nicht dabei. Ich habe Gelegenheit fast täglich mit Menschen zu reden, die in befristeten Arbeitsverhältnissen stehen. Das gefällt den wenigsten. Die meisten strengen sich an, versuchen eine Übernahme zu erreichen und werden dann pünktlich gekündigt, um eine Übernahme zu verhindern. Das ist nicht nur bei amazon so. Immer mehr Firmen setzen auf diese Art des wirtschaftens. Wenn dann noch dazu kommt, dass im Umgang mit Leiharbeitern jedes Gefühl für Anstand verloren geht, dann fühle ich mich schon angesprochen. Auch deshalb weil ich auf Errungenschaften wie z.B. das Betriebsverfassungsgesetz stolz bin und glaube, dass auch Leiharbeiter wie Mitarbeiter zu behandeln sind.

      Zu guter Letzt: Mir ist sehr viel an einer Humanisierung der Arbeitswelt gelegen. Ich bin weder Dogmatiker, noch Perfektionist oder Gutmensch. Ich versuche nur Verantwortung zu übernehmen, wo es mir möglich scheint.

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