Selbstständigkeit nebenberuflich Zukunftsarbeit

Unzufrieden im Job? Machen Sie sich nebenberuflich selbstständig

Unzufrieden im Beruf

Als ich im Jahr 2006 beschloss mich nebenberuflich selbstständig zu machen, war der Auslöser eher unerfreulich. Ein durch und durch narzisstischer Chef der für Unruhe und extreme Belastung der Mitarbeiter sorgte, war mein Entwicklungshelfer für die Selbstständigkeit. Als „Hauspsychologin“ in einer großen Organisation wurde ich von vielen Kollegen aufgesucht, sie klagten ihr Leid und ließen mich mit dem Gefühl zurück, dass die Situation untragbar ist. Mit meiner heutigen Erfahrung würde ich den Kollegen nicht mehr so bereitwillig mein Ohr schenken. Ich würde sie früher ermutigen die Situation konstruktiv zu verändern und nicht in den Jammermodus abzugleiten.

 

3 Tage fest, 2 Tage freiberuflich 

Heute, 11 Jahre später, arbeite ich drei Tage festangestellt, zwei Tage freiberuflich und genieße mein Leben in vollen Zügen. Und warum? Weil ich all die organisationsbedingten Bremseffekte, die mich manchmal fast in den Wahnsinn getrieben hätten, nebenberuflich nicht habe. Ich kann neue Ideen schnell umsetzen, kann neue Projekte initiieren, kann unterschiedliche Angebote machen, kann meine Dienstleistungen meinen Wunschkunden verkaufen, ohne mir Sorgen machen zu müssen, wovon ich nächsten Monat lebe. Gleichzeitig lerne ich unglaublich viel zum Thema Marketing, Positionierung, sichtbar werden im Netz. Und ich weiß mittlerweile, dass es keine schnellen Erfolge gibt.

Das Leben in die Hand nehmen

Ich verfolge seit vielen Jahren mit großem Interesse die Onlinemarketing-Aktivitäten vieler Coaches. Was ich definitiv nicht möchte: Von der Hand in den Mund leben. Jeden Tag Akquise machen. Tag und Nacht vor dem Rechner sitzen.

Was ich jedoch wirklich, wirklich will: Menschen befähigen ihr Leben in die Hand zu nehmen und sich nicht durch widrige Umstände an der Entfaltung ihres Potenzials hindern zu lassen.

Wenn heute jemand im Coaching sagt, dass er sich selbstständig machen will als Coach, frage ich zuerst nach den Zahlen: Wie viel wollen Sie denn verdienen, wie viel soll eine Stunde kosten, was genau wollen Sie verkaufen, welchen Mehrwert bieten sie…Ich kenne in meinem Umfeld keinen einzigen, der nur vom Coaching leben kann.

Kommt dann die Sache mit dem Online Business, am besten vom Strand aus, dann denke ich: Ja, kann man machen, aber ich würde lieber am Strand Urlaub machen, anstatt zu arbeiten. Und ich würde zu gerne die Einnahmen der Strandarbeiter sehen.

Und natürlich finde ich digitale Nomaden irgendwie toll. Aber muss es immer der ganz große Wurf sein, also alle Zelte abbrechen, Job kündigen, Online Business starten? Das ist für Menschen mit Familie kein echtes Arbeitsmodell. Wenn ich jedoch mit meinem kleinen Rechner über Land fahre, mich in ein Café setze und Artikel schreibe, ist das „untopbar“ und für mich das große Glück. 4 Tage die Woche selbstbestimmt mein Leben zu gestalten und drei Tage das zu tun was mein Arbeitgeber von mir will, ist gut auszuhalten. Wenn das nicht mehr so wäre, dann würde ich es ändern.

Nebenberuflich selbstständig

Vielen Klienten die zu mir kommen, rate ich zur nebenberuflichen Selbstständigkeit. Wenn sie merken, dass sie damit gut klar kommen, können sie Schritt für Schritt weiter aussteigen. Und wenn sie merken, dass es gut läuft und die Einnahmen ausreichen um den Lebensunterhalt gut zu sichern, spricht nichts dagegen ganz selbstständig zu werden. Der nebenberufliche Job darf Spaß machen, er darf das abrufen, was sie wirklich, wirklich wollen. Sie haben sogar die Freiheit Aufträge abzulehnen, die sie ethisch nicht vertreten können.

Neben Spaß muss der Nebenjob aber auch Geld bringen. Wenn er das nicht tut, wird Ihnen das Finanzamt irgendwann erklären, dass sie keinen Nebenjob, sondern ein Hobby haben. Und das wäre dann auch nicht meine Vorstellung von nebenberuflicher Selbstständigkeit.

Strategisch zum Erfolg

Wenn Sie sich mit beruflicher Neuorientierung beschäftigen und Unterstützung brauchen, gerne. Für Klienten die ihren Job ganz an den Nagel hängen wollen und etwas ganz Neues machen wollen, empfehle ich die einschlägigen Onlineangebote. Da ich Verantwortung für meine Arbeit übernehme, kann ich niemand mit gutem Gewissen raten, einfach alles hinzuwerfen. Der Erfolg kommt meist nicht über Nacht, sondern ist das Ergebnis einer gut vorbereiteten Strategie.

Vorteile der nebenberuflichen Selbstständigkeit

Angestellte haben oft die Phantasie, dass alles besser wäre als die Festanstellung. Die nebenberufliche Selbstständigkeit erdet, sie merken schnell was sie können und wollen und wie viel Energie sie in die Arbeit investieren müssen. Sie können langsam die persönliche Risikobereitschaft ausloten und testen ob sie ohne die Sicherheit der Festanstellung leben wollen. Und wenn sie das nicht wollen, werden sie spüren, dass sie glücklicher im Job werden. Weil es selbstbewusst macht, weil sie wissen, sie können mehr, als ihr Job ihnen abverlangt.

Foto: fotolia©olly

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