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Finnische Abende oder das süße Gift der Melancholie – eine Anleitung

Melancholie
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Nach einem heißen und langen Sommer melde ich mich mit einem neuen Blogartikel zurück. Unübersehbar wird es Herbst und mit dem Herbst kommt die Dunkelheit. Für nicht wenige Menschen ist das kein Grund zur Freude. Sie fürchten sich vor der latent depressiven Stimmung in die sie rutschen. Da ich selbst zu den Melancholikern gehöre, gerne brandeins lese und über einen Artikel mit dem Titel „Die Wehmütigen – Die Melancholie ist eine traurige Schöne und nirgendwo gibt man sich ihr lustvoller hin als in Finnland. Eine Würdigung“ gestolpert bin, habe ich beschlossen das mit der Würdigung ernst zu nehmen und zu „Finnischen Abenden“ zu ermutigen.

Wie macht man einen finnischen Abend?

  1. Laden Sie Freunde, von denen sie wissen, dass sie mindestens genauso melancholisch sind wie sie, zu finnischen Häppchen und Salmiakschnaps ein.
  2. Schauen Sie sich gemeinsam „Das Leben der Bohème“ von Aki Kaurismäki an.
  3. Vermeiden Sie fröhliche Stimmung.
  4. Geben Sie sich gemeinsam dem Weltschmerz hin und genießen Sie ihn.
  5. Lesen Sie nach den Häppchen und nach dem Film Fernando Pessoas „Buch der Unruhe“

Fragen Sie mich jetzt nicht ob ich das ernst meine. Natürlich. Bei uns steht der Termin für den finnischen Abend fest. Und wir werden ihn genießen, vielleicht noch ein wenig Fados hören, Georg Trakl zitieren, ernste Gespräche zur Lage der Welt führen und dann wieder gestärkt in den manchmal doch sehr stressigen Alltag zurückkehren, um die Wirtschaft voranzubringen. Der einzige Unterschied wird sein, dass wir alle nach dem finnischen Abend nicht mehr versuchen etwas zu vermeiden was die Welt  braucht: Ernste, nachdenkliche Menschen die den Takt des Lebens etwas verlangsamen. Und ich garantiere Ihnen, das ist besser als jedes Burnout.

Ich freue mich wenn Sie die Anleitung zum finnischen Abend zahlreich teilen. Sie wissen ja: Zu den Krankheiten die in den nächsten Jahren zunehmen werden, gehört die Depression. Das wollen wir nun wirklich nicht. Dann doch lieber die gepflegte Melancholie!

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