Jetzt stellen Sie sich das mal vor: Sie verbringen einen Großteil Ihrer Freizeit damit einen Blog zu schreiben. Mit den Jahren entwickeln Sie ein geradezu liebevolles Verhältnis zu diesem Medium, aber sie wollen mehr. Sie möchten auch mal wissen wie so eine SQL – Datenbank von innen aussieht, wollen ein neues kleines Blogprojekt starten, verfügen jedoch nur über Halbwissen um die Hintergründe oder Abgründe dieses Mediums. Und sie kämpfen sich nach einem langen Arbeitstag vor, zum Server, auf dem der Blog gehostet wird, eben um mal die Datenbank anzuschauen und eine erste Ahnung zu bekommen wie das neue Projekt auf den Server kommen soll. Und weil der Hüter der Passwörter gerade im Urlaub zu sein scheint, ändern Sie einfach ein Passwort, geht ja und schwupps ist er weg, der Blog. Nur noch eine weiße Fläche. Die Arbeit von Jahren in Sekunden verschwunden. Keine Ahnung wo man ihn suchen soll. Es ist spät. Sie rufen die 24-Stunden hotline des Providers an, in diesem Fall hosteurope. Jetzt wird es gleich peinlich denken Sie, weil da sicher wieder so ein arroganter Schnösel sitzt und Sie haben auch diesmal recht. Der erklärt Ihnen Sie müssen nicht nur das Passwort der Datenbank ändern, sondern auch das Passwort der Skripte. Weiß ich was Skripte sind? Weiß ich natürlich nicht. Denk mir nur das kann ich sicher googeln, fragen würd ich den in hundert Jahren nicht und so ist das Gespräch schneller zu Ende als es angefangen hat.
Und ich google, ich suche beim Provider in den FAQ (für Menschen wie mich) und dann sind schon wieder 2 Stunden vorbei. Sie wissen genau, dass sie morgen früh wieder arbeiten müssen, die Zeit läuft, immer mal wieder ein neuer Versuch irgendwelche Passwörter in Skripten zu ändern. Klar ich schreibe akribisch alles auf was ich mache, aber irgendwann weiß ich auch nicht mehr wo ich jetzt noch suchen soll. Ich muß natürlich auch noch schlafen und das klappt wie befürchtet überhaupt nicht. Ein verschwundener Blog macht schlaflos. So schnell kann sich doch kein Mensch all das know how anlesen dass er bräuchte um den Blog zu retten. Und dann das Wissen dass der Urlaub vor der Tür steht. Ich hab doch gar keine Zeit mehr mich stundenlang mit dem verschwundenen Blog zu beschäftigen…
Und dann?
Sie stehen morgens auf, der erste Gedanke: Er ist verschwunden! Schnell den Rechner hochfahren, könnte ja sein, dass er wieder da ist. Ist er aber nicht. Nur weißer Hintergrund. Sie gehen zur Arbeit und fragen sich wie sie jemals wieder an die Texte kommen sollen und an all die gut funktionierenden Plugins die sie über die Jahre eingebaut haben. Und dann noch der Abendtermin heute, wo ich doch Blogrettung auf dem Programm habe. Also Abendtermin absagen, um weitere Stunden vor dem Rechner zu haben. Das wird dauern diese FAQs sind schon reichlich und bis ich die erstmal durchhabe…Ich sag den Termin ab.
Aber:
Der „Termin“ sagt: Moment, das können wir sicher lösen. Meldet sich 10 Minuten später wieder mit der Nummer meiner Blogretterin.
Kein bisschen arrogant, volles Verständnis für meine Datenbankneugier, höchst pragmatisch und sehr zupackend! Es hat keine Stunde gedauert bis er wieder da war, mein Blog. Danke!!!!!!
Und wenn Sie sich gewundert haben warum es heute bei mir weiß war: Es war die Neugier auf SQL-Datenbanken….
es hat zur eigentlichen „Rettung“ sogar nur 1 Minute gedauert – und jetzt fällt mir endlich auch ein Vergleich ein:
du hast quasi das Schloss deines Büros austauschen lassen und dein Mitarbeiter wollte mit dem alten Schlüssel rein. Jetzt muss er natürlich erst mal flitzen, um zu schauen, bei welchem Schlüsselfritzen er denn den neuen Schlüssel her bekommt (und ich schauen, wo das FTP-Passwort ist).
Schlüsselfritzen gefunden (FTP-Passwort), neuen Schlüssel nachmachen lassen (jetzt hinkts: entsprechende Datei = Skript runterladen und Passwort ändern), aufschließen -> WordPress kommt wieder in dein Büro.
Das Büro war nie weg. Nur der Schlüssel dazu fehlte.
Und nochmal ein dickes Dankeschön für die Rettung!
Ohja, schnellen IT-Support zu bekommen ist nicht einfach. Mir ging es neulich im Büro so: ich hatte mein Passwort (es gibt ja für jedes Programm ein anderes Login …) vergessen und wollte dieses dann zurücksetzen lassen. Ich rufte also bei der Hotline an, die irgendwo in Berlin ist. Der Herr in der Leitung war sehr freundlich, konnte mir aber nicht wirklich weiterhelfen und gab mir eine Telefonnummer des Aalener IT-Supports. Als ich diese Nummer wählte, kam ich wieder in Berlin, bei dem gleichen Herrn raus ….. 🙂
…aber irgendwie klappt es dann doch immer wieder! LG Margit
Liebe Margit,
diesen GAU hatte ich letzte Woche Donnerstag ebenfalls. Nach Feierabend noch schnell Updates auf die Firmenseite spielen. Tolle Idee … Ich war schon so auf den Feierabend fixiert, das die Entscheidung, diesmal kein Backup vorher zu machen, schnell getroffen war. Im entscheidenden Moment kommt eine Kollegin rein … Stellt mir eine Frage … Konzentration sofort weg … klicke aber während des kurzen Gesprächs einfach immer ‚Weiter‘ … Was das genau stand, hab ich gar nicht mehr gelesen.
Dann … Fehlermeldung in den upgedateten Tool. Ich werde nervös … Denke mir so: ‚Egal spiel‘ ich die alten Dateien einfach wider händisch drüber …‘ Anschließende Kontrolle: Es geht gar nicht mehr! Weiße Seite. Fehlermeldung: 500 Internal Server Error …
Das schlimmste: eigentlich wusste ich gar nicht was ich gemacht habe. Mir schlagartig dermaßen schlecht geworden, dass ich zu Klo RENNEN musste.
Dann auch alle Termine und Treffen des Abend abgesagt und die ganze Nacht probiert. Hab den Fehler nicht ausmerzen können. Zum Glück backup’n wir täglich automatisiert, was am Ende meinen Hintern gerettet hat.
So was will ich nie wieder erleben. IMMER Backup machen. Direkt vorher!
Ein gutes hatte die Sache. Ich habe zum ersten mal die Worst-Case erlebt und ein Backup eingespielt. Beim nächsten mal kollabiert mein Kreislauf wohl nicht wieder.
Liebe Grüße aus Berlin,
Tei
Hallo Tei,
das war auch die Lehre die ich aus dem Erlebnis gezogen habe: Sofort alles gesichert!
Kompliment für den ansprechenden Blog. Werde ab und zu vorbeischauen! Versprochen!
Liebe Grüße
Margit